Wo stehen wir nach einem Jahr?

Freiwillig 30+  Das Birungi- Projekt

Arbeitsplätze +++ Gästehaus +++ Kindergarten

Im September 2016 startete das Birungi-Projekt in Bukaya bei Jinja.

In meinem gemieteten Haus biete ich 3 Gästeräume an mit je 1-2 Betten, ein Doppelzimmer hat ein eigenes Bad. Es gibt einen großen Gemeinschaftsraum und eine Küche, sowie die wundervolle Veranda. Das Haus steht in einem großen Garten mit Orangenbäumen und einem großen Mangobaum vor der Veranda.

Mein erster Gast wollte 4 Wochen bleiben und aus dem September wurden 7 Monate! Die sehr erfahrene Frisörin half nicht nur in einem Frisörsalon vor Ort, sondern wurde meine rechte Hand beim Start des Projekts. Wir mussten gemeinsam mit meinem Ehemann Räume streichen, Möbel kaufen, Decken kaufen, Duschköpfe erneuern lassen – ja, es gibt Strom, Wasser und Duschen sowie „normale“ Toiletten. Aus Deutschland brachten wir Werkzeug und Besteck mit, Kopfkissen, Tee, Handtücher, Bettwäsche, Medikamente, Bücher, Kerzen und und und…

Das Haus ist sehr gemütlich und eine Mischung aus ugandisch-deutschem Flair. Denn Tischdecken, Wandbehänge oder Möbel stammen aus Jinja.

Es reiste eine Familie an, die ihren wohlverdienten Urlaub genoss, eine Ehepaar, welches zum ersten Mal eine Auslandsreise auf einen anderen Kontinent unternahm. Und dann nach Uganda! Ich danke bis heute für das Vertrauen! Sie kamen und kommen wieder in diesem Jahr und das ist die größte Anerkennung für mich und mein Team. Es haben sich enge ugandisch-deutsche Freundschaften entwickelt und Briefe und Whatsapp-Nachrichten gehen hin und her.

So nach und nach fand sich das Team und wir bekamen Routine im Umgang mit Besuchern, Nahrungszubereitung, Einkäufen, Putz- und Waschtagen, Öffnen des Tores bei Rückkehr und all diesen kleinen Alltagsdingen. Mein Koch musste erst begreifen, dass wir nicht die abgezählten Rolex (=Rolled Eggs, Chapati-Fladen mit Ei) auf den Tisch stellen können, sondern die Gäste das A und O sind und selbst entscheiden können, was und wieviel sie essen.

Es gibt außerdem eine Haushaltshilfe und 3 Askaris. Das sind die Tag- und Nachtwächter, so dass das Grundstück niemals ohne Personen ist und wir keine Gefahr laufen Diebe zu ermutigen.

Und meine Hilfe, die mich in Gästebetreuung und allen Dingen unterstützt!

Zum Team gehören außerdem 2 wundervolle Hundedamen und ein schöner roter Kater! Die Hunde passen auf und der Kater fängt die Mäuse, denn Ratten und Mäuse sind seit seinem Einzug verschwunden.

Über Weihnachten fuhr ich 8 Wochen nach Deutschland zur Familie und der nächste Abschnitt für die Gäste begann im Februar 2017.

Es kamen insgesamt 7 Gäste, die unterschiedlich ihre Zeit verbracht haben. Es wurde Gorilla-Trekking und Safari unternommen, ins Dorf gefahren, auf den Markt gegangen und Schwimmen mit den Kindern im Kingfisher, am Wochenende zum Clubbing in die Stadt, Bootstour auf dem Victoria-See, Wanderung im Mabira-Forest und Vieles mehr!

Und einfach LEBEN und DASEIN im Haus, mit den Leuten reden, beim Kochen mitmachen, im Dorf quatschen, mit den Hunden gehen, der Nachbarin Hallo sagen…Eintauchen in das Leben – das ist mein Ziel für Menschen aus der industrialisierten Welt. Denn so unähnlich sind wir uns gar nicht…

 

 

 

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