Lake Mburo Nationalpark

Ein Besuch im Lake Mburo Nationalpark bedeutet: Zebras sehen, Unmengen von Zebras sehen…ein Traum in Streifen!

Der Lake Mburo-Nationalpark ist ein relativ kleiner Park und nur hier hat man die Möglichkeit, Zebras in freier Wildbahn zu sehen. Es mag manch einen Safari- Neuling überraschen, man findet jedoch nicht in jedem Nationalpark alle Wildtiere, die wir mit Afrika verbinden. Nur im Kidepo- Nationalpark im Norden Ugandas leben noch Zebras, doch dieser Park wird seltener von Safari- Touristen besucht.

Lake Mburo  ist ein absolutes Muss für all diejenigen, die sich für längere Zeit in Uganda aufhalten und die anderen großen Nationalparks – Murchison Falls und Queen Elizabeth- bereits besucht haben.

Da ich während meiner Uganda- Aufenthalte in Jinja lebe, beginnen meine Reisebeschreibungen immer dort. Wir starteten morgens um halb sieben in Jinja und waren gegen acht Uhr auf der Umgehungsstraße rund um Kampala. Es empfiehlt sich sehr, Kampala so früh wie nur irgend möglich zu umfahren! Die Hauptstadt ist völlig dicht, wenn die Menschen zur Arbeit fahren und mit Autos, Bussen und Matatus von außerhalb in die Stadt strömen.

Gegen  10 Uhr waren wir am Äquator und haben eine Rast von 45 Minuten eingelegt, denn dort gibt es auch Toiletten, einige nette Touristenläden und Restaurants. Es sind ungefähr 70 km von Kampala bis zum Äquator, aber die Kilometerangaben sind im Grunde nutzlos und unberechenbar. Daher ist es besser grundsätzlich in Stunden zu rechnen, da die Straßenverhältnisse und der Verkehr nicht mit unserem zu vergleichen sind. Es ist möglich, für eine Strecke von 90 km einen ganzen Tag zu brauchen (Kabale Richtung Bwindi-Nationalpark).

Die Strecke geht über Massaka, Mabarra, Richtung Lake Mburo und die Straße ist glücklicherweise gut ausgebaut.

Um 13 Uhr waren wir bereits am Parkeingang. Der Park ist also relativ schnell zu erreichen. Auf der Hauptstraße wird man irgendwann von einem großen Schild links Richtung Park geleitet. Dann sind es nur noch wenige Kilometer durchs Gelände bis zum Parkeingang.  Schon vor dem Park sind viele Zebras zu sehen und es ist möglich, anzuhalten, auszusteigen, Fotos zu schießen und die absolute Stille zu genießen. Nur die grasenden Zebras sind zu hören. Meist sind sie in Gruppen von bis zu 15 Tieren unterwegs, haben mit ein bisschen Glück Junge dabei und sind sehr aufmerksam!

Es ist ausreichend,  nur eine Nacht auf dem Parkgelände zu verbringen. So muss man auch weniger Eintrittsgebühren (nur für 24 h) bezahlen. Die verschiedenen Lodges haben unterschiedliche Preise; für den Kurzaufenthalt und den schmalen Geldbeutel genügt eine Banda (kleine Hütte aus Stein, 2 einfache Betten, kein eigenes Bad) des UWA (Uganda Wildlife Authority).

 Für 2 Personen, den Fahrer & Auto zahlt man 65 US- Dollar für einen Aufenthalt von 24 Stunden, d.h. wer um 13 Uhr den Park betritt, kann bis zum nächsten Tag um 13 Uhr im Park bleiben. Die Eintrittsnachweise (Receipt)  sollte der Besucher immer dabei haben, denn egal was man bucht (z.B. Bootstour, Tour mit dem Ranger), dieses Papier muss immer vorgezeigt werden.

Die Unterkunft in einer Banda kostet 40 000 Schilling, also umgerechnet etwa 13 €. Toiletten befinden sich außerhalb (in diesem Falle nur Plumpsklos) und ich empfehle daher eigenes Wasser (Trinkwasser und Wasser zum Waschen), Essen und Wanderstiefel mitzunehmen. Toilettenpapier – steht außer Frage – muss der Reisende immer genügend dabei haben!

Es gibt die Möglichkeit mehrmals täglich einen Bootstrip zu machen, der kostet 26 000 Schilling = 8 €. Auf dem Wasser kommt man sehr, sehr dicht an Nilpferde, Krokodile, Seeadler, Webervögel heran.

Vor den Booten gibt es ein einziges Restaurant direkt am See und ich empfehle das Essen vor der Bootsfahrt zu bestellen, da das Warten sonst unendlich lange dauert. Es ist dann passend fertig, günstig und frisch, kostet 12 000 Schilling.

Im Lake Mburo- Nationalpark ist es gefährlich im Dunkeln zu Fuß zu gehen, also jeden Weg nur per Auto fahren! Die Hippos kommen früh aus dem Wasser, um zu grasen, die Büffel sind nah und aggressiv, Affen sind aufdringlich und springen sogar auf das Autodach und greifen durch die Fenster.

Wir haben morgens um 7 Uhr einen Walk im Park mit einem Guide unternommen. Der Lake Mburo- Nationalpark ist der einzige Park Ugandas, in dem man eine Safari- Tour zu Fuß unternehmen kann. Das ist atmosphärisch wunderschön und die Tiere sind sehr nah zu sehen: Warzenschweine, Zebras, Büffel…

Der Walk kostet pro Person umgerechnet 8 € und dauert ca. 2 Stunden.

Es gibt sehr leckeres Frühstück bei den Arcadia-Cottages, die etwa 1 km entfernt von den Bandas des UWA (Uganda Wildlife Authority) liegen. Es ist bezahlbar und frisch( 17 000 Schilling).

Dieser Park hat zwar keine großen Tiere wie Elefanten oder Giraffen zu bieten, aber der Besucher wird entschädigt durch die wunderschöne Landschaft und vor allem durch die beeindruckenden Zebras.

Wer also längere Zeit in Uganda lebt, sollte neben den großen, bekannten Nationalparks diesen kleineren, ruhigeren Park nicht vergessen zu besuchen.

 

 

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